Seit April 2013 begleitet die studierte Kulturwirtin wöchentlich Ausflüge und Wanderungen ab dem Feriendorf. Beim Wandern und Radfahren sucht sie ständig das Abenteuer und nach neuen schönen Plätzen. Doch Korsika ist ihr Schicksal, das ihr Leben beeinflusst. Hier hat sie das gefunden, was das Ruhrgebiet nicht hat: hohe Berge und Meer! Ihr Traum, dass Menschen die Natur wieder mehr schätzen – dafür möchte sie sich einsetzen. Das liegt ihr am Herzen.

Lena, was hat Dich nach Korsika gezogen?
Ich wollte nach meinem Studium reisen gehen und Geld verdienen. Dann habe ich eine
Dokumentation über den Zug auf Korsika gesehen und das hat mich so fasziniert, dass ich mich als Wanderguide auf Korsika beworben habe.

Aber Du kommst ja aus dem Ruhrgebiet, wie bist Du da zum Wanderfan geworden?
Stimmt, bei uns im Ruhrgebiet ist ja alles platt. Ein Meer gibt es nicht. Doch gerade der Kontrast hat mich gereizt: die hohen Berge und das Meer! Schon als Jugendliche war ich fast jedes Jahr im Ferienlager in Österreich und ich merkte schnell, wandern und Natur, das gibt mir Frieden. Schon dort war ich beim Wandern immer vorne beim Führer mit dabei, wo die anderen nur sagten: „Mah, wie langweilig…”.

Was macht Korsika so besonders?
Dieses Wild-Romantische. Das Raue, Ursprüngliche, was hier gut bewahrt wurde von den Menschen. Die Natur ist hier so unberechenbar – die Macchia undurchdringlich. Die hohen, kaum bezwingbaren Berge – und das Meer drumherum. Diese Vielfältigkeit: Berge, Flüsse, Seen und natürlich das Meer.

Was verbindet Dich mit Korsika?
Korsika ist für mich wie Schicksal – es zieht mich magisch an. Ich kann eigentlich nichts dagegen tun und ich weiß nicht, warum.

Was ist Deine Aufgabe im Feriendorf?
Ich leite und organisiere das „Korsika erleben”-Programm: von der Programmgestaltung über die Ausschreibungen bis hin zu den Aushängen und führe selber noch Exkursionen durch.
Aus wie vielen MitarbeiterInnen besteht dein Team?

Wir sind ein ganz kleines, tolles Team von Referenten. Sie sind alle sehr erfahren! Wöchentlich planen wir zusammen die Touren. Eigentlich bin ich ja die Assistentin der Referenten :-).

Und welche Wanderung ist dein persönlicher Favorit?
Die Wanderung zum Nino-See. Es ist hier so aussichtsreich, so ergreifend und erhaben. Saftig grüne Wiesen mit Pferden mit wunderschönem Panorama… Da bleibt mir jedes Mal die Luft weg.

Was bedeutet Wanderglück für Dich?
Der Einklang mit der Natur. Es gibt da einen tollen Spruch: „Nur wo man zu Fuß war, war man wirklich!” Das stimmt 😉

Haben sich die Ansprüche der Gäste, in Bezug auf Exkursionen, geändert?
Die Nachfrage nach halbtägigen Familientouren ist stark gestiegen.

Wie möchtest Du das Programm weiterentwickeln?
Mehr in Richtung Abenteuer, Erlebnis. Wir werden richtige „Schmankerln“ und Spezialitäten herausarbeiten. Mehr Touren mit „Eventcharakter“ und „mehr Erlebnis“, „mehr Korsika“. Eben mehr das Individuelle!

Wie möchtest Du in Zukunft unsere Gäste mit Korsika in Verbindung bringen?
Unabhängig von Meer und Bergen möchte ich gerne die Kultur und die Menschen hier einander näherbringen. Die Korsen haben viele alte Traditionen beibehalten. Zum Beispiel werden Kastanien immer noch händisch gesammelt und wenn man das Ganze mit einer Degustation verbindet …Tja, wer weiß 🙂

Und was sind die größten Herausforderungen, wenn man solche Programme organisiert?

Die Korsen. Die sind sehr eigensinnig :-). Die wollen die Natürlichkeit ihrer Insel bewahren… Aber das ist auch gut so! Wir müssen dankbar sein, das wir hier sein dürfen.

Hast Du einen Lieblingsort in der Balagne?
Ja, am Strand von Sainte-Restitude. Hier sehe ich mir beim Tafoni-Felsen öfter den Sonnenuntergang über der Bucht von Calvi an.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Viel Sport: Bergsteigen, Radfahren, Schwimmen, Tauchen… :-). Ich suche das Abenteuer und neue schöne Plätze.
Und das am liebsten mit netten Leuten.

Hast Du einen Traum, den du noch verwirklichen möchtest?
Ich möchte mich bei Projekten engagieren, die helfen, dass die Menschen die Natur wieder mehr schätzen und schützen. Richtung Umweltschutz oder grüner Tourismus. Die Rückbesinnung auf die Natur, das liegt mir sehr am Herzen!

Was bedeutet Erfolg für Dich persönlich?
Erfolg ist für mich eher was Philosophisches. Hier ist Bewegung drin. Ein Schritt folgt dem anderen und das ist gut so.

Was bedeutet für dich Glück?
…wenn man mit einem Lachen aufstehen kann.

Was macht dich traurig?
Diese Ungerechtigkeit, dieser Egoismus von Menschen. Der schlechte Umgang mit dem, was man eigentlich schätzen müsste.

Dein Lebensmotto?
Carpe diem und „Je ne regrette rien“!

Herzlichen Dank für das nette Gespräch!

Zur Person:    Lena Schimmelpfennig
Geboren:       24.06.1984 in Dortmund
Geschwister:  Einen jüngeren Bruder
Hobbys:         Wandern, Radfahren, Schreiben und Kulturen entdecken