Wie soll ich meine acht Sommer auf Korsika beschreiben? Was ist von meinen Aufenthalten, die zwischen drei und neun Wochen dauerten, geblieben?
Auf der statistischen Seite sind es 46,7 Wochen oder 327 Tage. In dieser Zeit arbeitete ich mit sieben verschiedenen Leiter*innen der Animation zusammen und hatte im Feriendorf 301 Auftritte – als Clown, als Kasperl, als Kabarettist, als Sänger und als Komiker. Dazu kommen 335 Vormittage, an denen ich meine Zirkuswerkstatt „geöffnet“ hatte.
Aber was sagt das aus? Nicht viel, wie ich finde. Denn wenn ich an die Tage im Feriendorf zurückdenke, dann kommen mir ganz andere Dinge in den Sinn. Ich denke an Menschen, an Begegnungen, an gemeinsam verbrachte Zeit. An glückliche Momente.
Da fällt mir gleich Mani ein, der großartige Sänger und wundervolle Kollege in der Animation. Leider hatten wir nur zweimal das Glück, gemeinsam im Feriendorf zu sein, aber was wir 2015 auf die Bühne brachten, daran werde ich immer mit Stolz und Freude zurückdenken. Und wann immer ich in Wien bin, ein Treffen mit Mani muss sein. Oder man wohnt gleich ein paar Tage bei ihm!
Jürgen, mit dem ich fünf Mal gemeinsam im Störrischen Esel war, ist ein Arbeitstier und die Zusammenarbeit mit ihm war immer ein Vergnügen. Er ist mir samt Familie sehr ans Herz gewachsen. Die Tage, die ich bei ihm in Spanien verbringen durfte, die Herzlichkeit und Gastfreundschaft seiner Frau und der liebenswerte Sohn, das werde ich immer in bester Erinnerung behalten.
Wolfgang, der hier schon vieles war, vom Wanderführer bis zum Leiter der Animation, ist ein guter Freund seit meinem ersten Sommer hier. Unzählige Pietras haben wir getrunken, uns in Wien oder Vorarlberg getroffen und – was ich vor allem immer im Herzen bewahren werde – er gab mir in persönlich sehr schwierigen Zeiten im Sommer 2012 viel Mut und Zuversicht.
Es gibt noch so viele andere lieb gewonnene Mitstreiter*innen von der Rezeption, der Villa Kunterbunt, aus der Küche und dem Service, vom technischen Dienst und aus der Gärtnerei. Ich hoffe, ihr seht es mir nach, wenn ich euch nicht alle hier aufzählen kann.
Dazu kommen so viele wundervolle Begegnungen mit unseren Gästen. Manche kenne und schätze ich seit meinem ersten Sommer in Calvi. Männer, Frauen, Familien mit Kindern, die man heranwachsen sieht, interessante Menschen mit ganz besonderen Geschichten. Bei dem einen oder anderen Glas Wein erfährt man mehr und aus Gästen werden Freunde, die man nicht mehr missen möchte. Man trifft sich mit ihnen in Wien, in Linz oder in Feldkirch oder sie besuchen mich in Dornbirn. Das ist schön und berührt mich immer wieder. Mittlerweile weiß ich, dass Freundschaften, die im Feriendorf ihren Anfang nahmen, etwas ganz Besonderes sind.
Die Tage auf Korsika sind endlich, die Sommer im Feriendorf vergehen. Was bleibt?
Korsika und die Freundschaft.
Danke, dass es euch gibt!
Stefan Schlenker,
Animation