Der „Störrische Esel“ ging diese Saison kulinarisch neue Wege: Reinhold Thalhammer sollte das Feriendorf kulinarisch auf eine neue Ebene heben – und er tat es auch! Mit seiner ehrlichen und „alpin-mediterranen“ Küche versteht er es, nicht nur unter Bergsteigern, überraschende Geschmackserlebnisse auszulösen. So hatte der gebürtige Oberösterreicher auch schon für Bernie Ecclestone und in vielen europäischen Spitzenrestaurants gekocht. Seit „Reini“ für den „Störrischen Esel“ den Kochlöffel schwingt, wird er mehrmals am Tag mit der Frage konfrontiert, was ihn – den Sterne- und Haubenkoch – denn nun am Feriendorf reizt:

Ich habe schon vor 25 oder 30 Jahren von diesem beeindruckenden Konzept des „Störrischen Esels“ gelesen, als ich dieses Koch-Stelleninserat sah, und dachte mir: Das will ich einmal machen, wenn die Zeit dafür reif ist! Und nachdem Routine Stillstand bedeutet, war es dann für mich an der Zeit, meinen Beitrag zu leisten, den Störrischen Esel kulinarisch auf eine neue Ebene zu heben!

Du wolltest also mal was ganz anderes machen?
Ja! So eine Herausforderung habe ich gesucht und gefunden. Es macht mir wirklich wahnsinnig Freude hier und es ist für mich eine ganz tolle Erfahrung. Im Feriendorf herrscht so eine familiäre Kameradschaft, die sich deutlich von den Umgangsformen wie etwa im Formel-1-Zirkus unterscheidet.

Was hast du in der Formel 1 genau gemacht?
Ich habe dort ein Jahr lang für das Toyota-Team und für Bernie Ecclestone gekocht. Davor war ich unter anderem im Romantikhotel Krone in Lech, wo Staats- und Regierungschefs ein- und ausgehen, tätig. Oder auch im bekannten Hotel Angela in Lech am Arlberg oder im Suvretta-House in St. Moritz, wo man viele Hollywood-Stars antrifft. Die Sterneküche habe ich gesamt 25 Jahre lang gemacht.

Hast du die Sterneküche sozusagen ein Stück weit in die Feriendorf-Küche übertragen können?
Ein Stück weit sicher. Mir war es vor allem sehr wichtig, mit vielen regionalen Bioprodukten zu arbeiten. Ich bin ja auch Dipl. Vitaltrainer für Ernährung und da achte ich natürlich auf eine gesunde und regionale Küche und dass wir viel mit frischen Kräutern arbeiten.

Dann ist dir also nachhaltig und regional sehr wichtig?
Sehr! Ich möchte, wenn möglich, keine industriellen Lebensmittel verwenden. Für mich heißt eine ehrliche Küche weg von der Bequemlichkeit. Wir ernähren uns vom ersten bis zum letzten Tag im Leben und wir achten eigentlich nur sehr wenig darauf, was wir essen. Doch gesunde Lebensmittel halten den Körper fitter und vitaler. Und das möchte ich den Gästen auch mitgeben. Besonders für Kinder ist das wichtig.

Und was zauberst du für die Kleinen?
Ich achte sehr darauf, dass sich Kinder gut ernähren. Darum bieten wir auch immer frisches Obst und Gemüse an. Ehrlich gesagt bin ich kein großer Freund von Pommes frites oder Chicken Nuggets.

Konntest du in der Feriendorf-Küche schon einiges verändern?
Es ist mir schon sehr gut gelungen. Speziell das Obst, Gemüse und das korsische Fleisch ist hier an Qualität kaum zu übertreffen. Korsika ist keine billige Insel und gute Lebensmittel kosten hier richtig Geld. Doch die Familie Müller steht da sehr dahinter und wir teilen dieselbe Philosophie.

Die da lautet?
Dass man beispielsweise mit Lebensmittel achtsam umgeht und diese wertschätzt. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir mit solchen Produkten überhaupt arbeiten können. Es steckt auch viel Arbeit dahinter von anderen Menschen – wie dem Gemüsebauer oder dem Tierzüchter. Deshalb müssen wir sorgsam mit diesen Produkten umgehen und das vermittle ich auch meinen Mitarbeitern.

Was möchtest du noch verändern?
Ich möchte gerne das Frühstücksbuffet und das Mittagsangebot noch etwas steigern. Ich bin ja auch viel am Buffet und rede mit den Gästen.

Und wo liegen die großen Herausforderungen?
Die hatte ich vor allem am Anfang, da ich die Lieferanten noch nicht kannte, um die besten Lebensmittel für so viele Gäste herzubekommen.

Fühlst du dich wohl hier im Feriendorf?
Ja sehr. Es ist eine tolle Erfahrung und wir haben ein gutes Team. Korsika ist einzigartig. Es macht wirklich sehr Spaß und ich fühle mich sehr wohl hier.

Was bedeutet für dich noch Erfolg?
Wenn ich Gäste begeistern und zufriedenstellen kann! Wenn es mir bei der Arbeit gut geht und es sich „stimmig“ für mich anfühlt.

Herzlichen Dank für das nette Gespräch!